Der Koffer der Adele Kurzweil

Icon Datum 13.11.2024
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Der Koffer der Adele Kurzweil

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Eine Welt im Krieg. Eine Gesellschaft im Ausnahmezustand, geprägt von autoritärem, radikal rassistischem und antisemitischem Denken, Propaganda und Mechanismen, die zu Ausgrenzung, Gewaltausbrüchen, Verfolgung und Flucht führen. Heute? Damals.

UNGLAUBLICH, ABER … TROTZDEM

1938 mussten die 13-jährige Adele Kurzweil und ihre Eltern die Koffer packen, ihre Heimat Graz verlassen und vor den Nationalsozialisten fliehen, ohne zu wissen, wann oder ob sie überhaupt wieder zurückkommen würden. Ihre Flucht führte die Familie über die Schweiz, nach Paris und weiter nach Südfrankreich, wo ihre Koffer erst Jahrzehnte später auf einem Dachboden wiedergefunden wurden – sie haben die Reisen der Familie mitgemacht, bis auf die letzte Etappe, die sie 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz führte, in den Tod. Zwischen Adeles Abreise und diesen Koffern liegen vier Jahre. Vier Jahre Ungewissheit. Vier Jahre, die man sich nicht vorstellen kann. Aber sollte.

„Da war ein Mädchen, so alt wie ich, mit einem Koffer, so wie meiner.“ In „Der Koffer der Adele Kurzweil“ versucht eine junge Frau, Mara, sich anhand dessen, was sie weiß und recherchiert hat, vorzustellen, wie es gewesen sein könnte, damals, wie es sich angefühlt haben könnte, wie man sich vielleicht verhalten hätte – und gerade die Verwendung dieses „gedanklichen Konjunktivs“ lässt sich als Einladung an die Zuschauer_innen verstehen, es ihr gleichzutun, wie auch Manfred Theisen im Interview formuliert:

„Mara ist für mich das Bindeglied zwischen damals und heute. Thilo Reffert und ich wollten den Zuschauer_innen kein Historienstück bieten, sondern sie quasi teilhaben lassen an der Handlung. Mara wird in die damalige Zeit hineingezogen – sie taucht in die Geschichte ein und wieder auf, das Publikum wird zu einem Teil der Geschichte, wie wir ja auch Teil der Geschichte sind.“

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