Bibiza
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Mehr Details“Radio Soundportal in Concert“ präsentiert:
– BIBIZA –
– »bis einer weint« Tour 25 –
Der Franz und seine Hawara setzen sich wieder in den Bus, erstens um draufzuhauen, und zweitens, weil er es eh nicht schafft, heimzugehen. Er lebt also, der BIBIZA, obwohl er sich wirklich sehr bemüht, sich wegzukippen. »Ich werd früh sterben, also kommt zu meinen Konzerten«, hat er auf dem »Wiener Schickeria«-Album gesagt, Sie erinnern sich. Aber drittens war das der »Mr. Pessimist«, und viertens passiert das mittlerweile auch ohne solche Sager. Trotzdem: Was liegt, das pickt. Vor allem bei BIBIZA Shows – hier ein paar Stichworte: Volle Band, volle Kanne, geile Bühne, Körperausdünstungen, Kontaktfreudigkeit, Kontrollverlust, Erwachsenengetränke, andere Substanzen, Schmäh, Beats, Lyrics und Rock’n’Roll wie zu den schamlosen Zeiten von BIBIZAs Oma. Und das alles in übervollen Hütten. Es geht also um Spaß, na sicher, aber auch ein bisschen um das Unseriöse, Grenzwertige – es ist also schon auch eine Mutprobe, so ein BIBIZA-Konzert. Bis einer weint. Wir sagen also: Feig! Und los geht’s!…
– BIBIZA Bio –
Der BIBIZA Franz ist ein waschechter Wiener – aus Zehnsechzig, also Mariahilf. Vierundzwanzig ist er und lebt immer noch da. Das Mariahilfer Bezirkswappen ist ein ganzer Comic – und mittendrauf steht der BIBIZA Franz auf einem Boot als sein Alter Ego Don Juan de Austria. Das muss ihm erst einmal einer nachmachen. Dabei wäre er fast ein Osttiroler geworden. Aber nix da. Seine Stadt nennt er manchmal »Bebi«, er hasst und liebt sie, wie es sich gehört für einen, naja, Künstler.
Seine genetischen Vorbelastungen waren nicht gerade künstlerischer Art – wurscht, er wollte trotzdem Musik machen. Also hat er Beats gebastelt und gerappt, das fühlte sich richtig an, und so lernte er Musiker kennen. Die ersten Tracks, die so entstanden sind, wurden der Welt im Einundzwanzigerjahr auf zwei Alben präsentiert: »Zwei Zöpfe auf dem Kopf« und »Lebe wie ein Hippie«. Da sind grundsätzliche Betrachtungen zu finden wie: »Ich steige aus der Dusche und fühl mich frisch«, »Fick die Welt« oder »Pilgramgasse«, in dem er die Prognose wagt: »Das Leben kommt so wie bestellt.«
Was uns direkt ins Dreiundzwanzigerjahr führt – da erscheint im Mai das erste richtige BIBIZA-Album »Wiener Schickeria«, und es ist sehr geil geworden. Man kann es sich vorstellen wie eine Watschn mit gleichzeitigem Augenzwinkern. Oder Trinken mit gleichzeitigem Rauchen.
Und so weiter.
Die Tür in BIBIZAs Schicki-Micki-Welt, die selbstverständlich von Marie regiert wird, wird uns von der Wiener Schauspielerlegende Ofczarek höchstpersönlich geöffnet. Der sagt Guten Morgen und schickt den Franz auf eine wilde Odyssee über den Opernring zum Stadtpark, wir besuchen die Hautevolee auf dem Balkon, schauen, wer so auf der Akademie der Bildenden Künste studiert, fahren über die Höhenstraße direkt in die Villa und kommen am Schluss drauf, dass wir eh die ganze Zeit mitten in Babylon sind. Es gibt kein Entkommen – und der Rausch hilft natürlich. Eh klar.
So spaßig das Ergebnis auch ist, ein Album mit 21 Cuts »kommt nicht von ungefähr, das kommt von harter Arbeit«. Sein idealer Arbeitsplatz ist die Villa LaLa in Elfdreißig. Mit seinen Produzenten Filous, Johannes Madl und Enzo Gaier (dazu Blvth, Nikolai Pothoff und Johannes Römer) hat er sich auf minimalistisch gebaute, knackige Stampfer geeinigt. Die Bass sitzt fett auf dem Beat, die Gitarre haut sich dazu, rifft und kreischt, darüber loopt sich ein Synth in Ekstase. Obendrauf gibt’s eine regelrechte Litanei an perfekten Pop-Onelinern: »Wer schwankt, hat mehr vom Weg.« Oder: »Alle warten auf die Hook, aber das war grad die Hook.« Oder: »Es is eigentlich egal, was ich sag, wenn ich mich gut ausdrück.« Und so weiter. Man muss nur zuhören.
Die Work-Life-Balance passt auch beim BIBIZA. Home-Office gibt’s ned, Tagebuchnotizen sind auch nix für ihn. Jeder Song wird von Null weg erfunden, und zwar gleich im Studio. Dekadenter Luxus? Na sicher. »Wiener Dekadenz«! Mittlerweile hat der BIBIZA Franz eine echte Band. Seine Homies sind der Enzo Gaier (Gitarre), der Moritz Meixner (Drums), der Xaver Nahler (Keys/Synths) und der Markus Windisch (Bass). Den Burschen wurde nix geschenkt. Sie haben mehrere Tourneen als Opening Act in der Erfahrungsbauchtasche, da waren verständnislose und ignorante Crowds genauso dabei wie leiwande und offene. Da lernt man schon was. Jetzt, also im Dreiundzwanziger Herbst, geht die Wiener Schickeria auf eigene Tour – und Doppelpunkt: Voll ausverkauft. Immerhin singt der BIBIZA: »Ich werd früh sterben, also kommt zu meinen Konzerten.«
Also: Wer kein Prolet ist, hat keine Angst. Und überhaupt sagt der BIBIZA Franz: »Bisschen ein Nervenkitzel in dieser flachen Welt.« Prost! Ende.
7 Uhr Früh, aber jeder is noch hier
Du und ich in der Wiener Schickeria