Castor et Pollux

Datum Do. 16.04.2026
Uhrzeit 19:30–22:15 Uhr

Castor et Pollux

Kategorie Oper
Ort Oper Graz - HauptbĂŒhne
Altersempfehlung 14+
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Vier Menschen, die durch die Hölle ihrer eigenen GefĂŒhle gehen, sind das Zentrum von Jean-Philippe Rameaus Meisterwerk Castor et Pollux.
Choreographin und Regisseurin Nanine Linning, dem Grazer Publikum bereits als Regisseurin des Giulietta-Akts von
Hoffmanns ErzÀhlungen in der Spielzeit 2023/24 bekannt,
lĂ€sst die der französischen Barockoper immanenten Elemente Tanz und Musiktheater erneut ineinanderfließen. Als kĂŒnstlerischer Partner auf der Reise in die menschlichen AbgrĂŒnde
steht ihr mit Bernhard Forck ein Spezialist fĂŒr Alte Musik zur Seite.

TĂ©laĂŻre ist Pollux versprochen, liebt aber genau wie PhĂ©bĂ© Pollux’ Bruder Castor. Pollux wiederum liebt TĂ©laĂŻre … – Der Ausgangskonflikt von Rameaus dritter
Oper ist schlicht unlösbar. Zwar gibt Pollux TĂ©laĂŻre fĂŒr den geliebten Bruder frei, dieser fĂ€llt aber kurz darauf in einem Kampf, den die eifersĂŒchtige
PhĂ©bĂ© provoziert hat. Damit Castor und TĂ©laĂŻre dennoch vereint sein können, fasst Pollux den Entschluss, seinen Bruder aus der Unterwelt zurĂŒckzuholen.
DafĂŒr aber muss er ein großes Opfer bringen und selbst in der Unterwelt verbleiben. Und PhĂ©bĂ©s Liebe zu Castor brennt nach wie vor 


Der Gang in die Unterwelt, um einen geliebten Menschen wieder ins Diesseits zurĂŒckzuholen, ist ein berĂŒhmter Topos der Weltliteratur. Wie schon in
einer der ersten Opern der Musikgeschichte, Monteverdis L’Orfeo, nutzt auch Rameau diesen Topos, um ein inneres SeelengemĂ€lde seiner vier
Protagonist:innen zu zeichnen. Dabei setzt er auf eine ausgefeilte und unkonventionelle Harmonik und den Einsatz differenzierter Klangfarben,
womit er die französische Oper nach Lully geradezu revolutionierte.
Nach der UrauffĂŒhrung 1737 unterzog der Komponist die TragĂ©die mise en musique einer tiefgreifenden, die Handlung straffenden Überarbeitung,
die in ihrer 2. Fassung 1754 einen bahnbrechenden Erfolg feiern sollte – und sicherlich nicht zuletzt dazu beitrug, dass Camille Saint-SaĂ«ns ĂŒber
100 Jahre spĂ€ter urteilte: »Der unsterbliche Rameau ist das grĂ¶ĂŸte musikalische Genie, das Frankreich je hervorgebracht hat.«

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